Vom Campingplatz Lippe ging es dann weiter, das Ziel war eigentlich die Insel Fehmarn, aber in der Haupturlaubsregion der Ostsee oder auch der Nordsee zu der Zeit einen Campingplatz zu finden, war schlicht nicht möglich. Auch das Ausweichziel, die Flensburger Förde, erwies sich als sehr schwierig. Letztlich habe ich einen Campingplatz bei Schwedeneck gefunden, er nannte sich Gröhnwohld Camping. Da ich mit einem kleineren Wohnmobil flexibler war, war es ja eigentlich auch egal, wo ich einen Stellplatz finden würde. Meine ursprüngliche Idee, auch die ein oder andere Nacht frei zu stehen, habe ich allerdings aufgegeben, da ich doch ein wenig Komfort im Sinne von Strom und Sanitäreinrichtung haben wollte. Ich weiß noch immer nicht, wie die anderen Camper ihr großes Geschäft verrichten, mit der Chemietoilette kann ich es mir nicht vorstellen. Die ist gut für das kleine Geschäft, aber in meinen Augen auch nur dafür.  

Kurz über Kiel endet ja der Nord-Ostsee-Kanal oder Kaiser Wilhelm Kanal, der, wie der Name schon sagt, die Nordsee mit der Ostsee verbindet und dementsprechend befahren ist. Als ich an die Holtenauer Hochbrücke gekommen bin, staunte ich nicht schlecht, was da los war. Auf der Brücke war ein Polizeiaufgebot, an jedem Brückenende standen auf dem Fußgängerweg in jeder Richtung ein Mannschaftswagen der Polizei und eine Menge Fotografen. Also dachte ich, da muss was interessantes zu fotografieren sein und hab mich auch mal auf den Parkplatz vor der Brücke gestellt und bin auf die Brücke gegangen. 
Es war allerdings nichts zu sehen, nur ein Transportschiff, das durch die Schleuse seinen Weg in Richtung Nordsee gemacht hat. Ich wollte schon wieder gehen, als plötzlich die Fotografen hektisch wurden. Einer hat mit dem Tele seine Bilder gemacht, schnell seine Kameras (er hatte 4 Stück um den Hals hängen) geschnappt und ist auf die andere Seite der Brücke gerannt. Ich hab dann letztendlich auch gesehen, warum die große Aufregung war. Ein Militärschiff, dessen Nation man nicht erkennen konnte, ist auch von der Ostsee zur Nordsee gefahren. Nachdem es die Brücke passiert hatte, waren zuerst die Fotografen sehr schnell wieder weg, dann sind auch die Polizeiwägen gefahren. Alles in allem ein skuriles Erlebnis. 
Danach ging es dann weiter zum Campingplatz. Dort angekommen, war erst einmal eine große Ernüchterung da. Der Campingplatz war zwar recht nett, abgesehen von den Schlaglöchern und den engen Fahrwegen, aber rund um den Campingplatz war einfach total tote Hose. Es gab mehrere kleinere Dörfer daneben, Jellenbek oder Schwendeneck, aber außer den Wohnhäusern und dem Strand war dann doch nicht viel. Aber macht ja nichts, dachte ich mir, mit dem WoMo und dem Fahrrad kann man ja auch was unternehmen. 

Ich bin Nachmittags am Campingplatz angekommen und habe einen Stellplatz bekommen, der direkt am Meer lag. Leider hat man vom Platz aus das Meer nicht gesehen, weil man durch eine bewachsene Düne getrennt davon war. Man musste die Düne über eine kleine Treppe überqueren, aber die Treppe war direkt neben meinem Stellplatz, so dass ich von dem WoMo direkt hingehen konnte. 
Ich habe mir im Imbiss (er muss ja auch genutzt werden) erstmal eine Stärkung geholt und bin dann abends noch an den Strand gegangen um, ratet mal.... richtig, den Sonnenuntergang zu fotografieren. 
Der war leider nur mäßig sichtbar, es gab am Horizont eine kleine Lücke in den Wolken. Ich hab dann die ganze Zeit darauf gewartet, dass die Sonne endlich durch die Lücke scheint und dann auch die Wolken von unten anstrahlt. Dank Teleobjektiv sind dann doch noch ein paar ansehnliche Bilder entstanden. 
Die nächsten Tage waren dann wie angekündigt nicht so erfreulich, ein kleines Sturmtief ist von der Nordsee her über Deutschland gezogen und hat halt die Ostsee teilweise noch mitgenommen. Dementsprechend waren die Tage hier eher etwas entspannter und mehr durch Lesen und Faulenzen geprägt. 
Neben dem Campingplatz gab es ein Naturschutzgebiet, durch das ich mit dem Fahrrad gefahren bin. Dank E-Bike war es auch recht angenehm trotz extrem starkem Wind. Das Wetter hat zum Glück auch einigemaßen gehalten, ich bin auf der ganzen Strecke nur einmal leicht nass geworden. 
Ich konnte doch auch noch einige Zeit am Strand verbringen, was gerade durch den Sturm auch sehr interessant war. So konnte ich wieder einmal Langzeitbelichtungen von den Wolken machen, aber auch die Wolkenformationen und Lichtstimmungen waren echt sehr schön anzusehen, teilweise richtig dramatisch. 
Neben den Langzeitbelichtungen habe ich die Wolkenformationen auch genutzt, um Timelapse Videos zu machen, eine enstpannende Möglichkeit, den Tag am Strand zu verbringen, auch wenn das Wetter nicht so toll ist. 
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