Im September 2023 haben wir eine 5 tägige Flusskreuzfahrt auf der Seine mit der A-Rosa Viva gemacht. Es ging von Paris nach Rouen und von dort über Vernon wieder zurück nach Paris. 
Die A-Rosa Viva ist ein typisches Flusskreuzfahrtschiff mit einer Länge von 135 Metern und insgesamt 4 Decks. 
Wir hatten eine Außenkabine mit französischem Balkon auf Deck 2 gebucht. 
Der französische Balkon hat sich auf jeden Fall gelohnt, es ist einfach wunderschön, wenn man bei offener Tür am Balkon steht oder sitzt und die Landschaft in aller Ruhe genießen kann, so auch am ersten Morgen. Wir sind die Nacht über gefahren und sind morgens dann in Rouen angekommen. 
Vor Rouen befinden sich mehrere kleiner Dörfer, so auch das Les Angeles mit seinen Kreidefelsen und die das Dorf überragende Ruine Château Gaillard
Wenn man über sie Seine nach Rouen fährt, fällt einem unweigerlich zuerst die große Hubbrücke auf. Sie wurde 2008 eröffnet und ermöglicht es auch größeren Frachtschiffen, in den Hafen einzufahren, da sie die gesamte Fahrbahn mit ihrem Gewicht von 1300 Tonnen auf eine Höhe von 55 Metern anheben kann, wodurch Rouen der größte Hafen für Getreide und Mehl in Frankreich wurde. 
Wir sind insgesamt zwei Tage in Rouen geblieben, am ersten Tag haben wir nachmittags direkt einen geführten Stadtrundgang gemacht. 
Ein Spaziergang durch die Gassen der Altstadt Rouens lohnt sich auf jeden Fall. Durch die Gassen zu schlendern, viel mittelalterliche Gebäude und auch das ein- oder andere versteckte Kunstobjekt sowie viel kulturelle Sehenswürdigkeiten bilden ein unvergessliches Erlebnis.
Das erste Highlight des Rundganges war die Eglise Sainte-Jeanne-d´Arc, die zum Andenken an jene Märtyrerin im Jahre 1979 vom Architekten Louis Arretche neben dem Platz gebaut wurde, an dem sie 1431 verbrannt wurde.
Natürlich darf bei einem Stadtrundgang auch der Besuch der Kathedrale nicht fehlen. 
Bis auf wenige Ausnahmen war die Kathedrale eigentlich immer im Bau. Der Bau begann erstmals 1145 und wurde 1250 fertiggestellt. Allerdings gab es im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Zerstörung und Erweiterungen, zuletzt durch den bei uns bekannten Sturm Lothar, als die Kathedrale eine ihrer Zinnen verlor und der Dachstuhl und das Gewölbe teilweise zerstört wurde. Heute ist alles wieder aufgebaut. 

Rouen wird "die Stadt der tausend Kirchtürme" genannt. Dementsprechend gibt es viele Kirchen zu besichtigen. Hier nur ein paar der gut zu Fuß in der Innenstadt erreichbar sind. 
Abtei St Quen

Abbatiale Saint Quen wurde im Jahre 750 gegründet und war eines der wichtigsten Benediktinerkloster der Normandie.
Die Kirche steht im ehemaligen Klostergarten, der auch zum Verweilen auf einer Bank einlädt. Vom Garten her hat man einen Blick auf den zuletzt fertiggestellten Westflügel, allerdings ist der Park so angelegt, dass man hier den Ostflügel mit seinen großen Türmen gar nicht erkennen kann.

Saint Maclou

Eine der bekannteren Kirchen ist Saint Maclou. Mitten in der Renaissance wurde sie 1517 noch im gotischen Flamboyantstil vollendet. Skulpturen, darunter Engel, Heilige und andere religiöse Motive, schmücken das Hauptportal.
Saint Vivian

Wie viele Kirchen in Rouen ist diese Kirche im Laufe der Zeit gewachsen und an die Gegebenheiten angepasst worden. Begonnen wurde der heute Bau im gotischen Stil in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bis ins 16. Jahrhundert wurde sie immer wieder vergrößert und als man im 17. Jahrhundert genehmigte, Wohngebäude um die Kirche zu bauen, musste das Mittelschiff durch ein hölzernes Fenstergeschoss erhöht werden, da es sonst zu dunkel in der Kirche wurde. 
Leider war diese und die nachfolgenden Kirchen nicht geöffnet. 
Saint Nicaise de Rouen
Saint Nicaise de Rouen ist eine der wenigen, wegen Baufälligkeit geschlossenen Kirchen. Grund dafür ist der zur Restauration im Jahr 1935 verwendete Stahlbeton, der sich als sehr witterungsanfällig erwies und sehr schnell zerfällt. Deshalb ist die Kirche seit 2006 geschlossen.
Neben den kulturellen und kirchlichen Sehenswürdigkeiten bietet Rouen aber auch schöne Rastplätze in Form von Parks und kleinen, grünen Inseln. Einer davon ist das Square Charles Verdrel, ein 9000 Quadratmeter großer Platz, benannt zum Andenken an den ehemaligen Bürgermeister Charles Verdrel. 1862 lies dieser das damals unhygienische Gerberviertel abreisen und darauf diesen Park errichten. Interessant ist der künstliche Wasserfall und die vielen, teils exotischen Bäume, die im Park gepflanzt wurden.
Wir waren, wie schon gesagt, zwei Tage in Rouen. Zwei Tage, in denen wir viel von der Stadt gesehen haben. In der gesamten Zeit der Reise waren wir vom Wettergott gesegnet, es war jeden Tag schönes Wetter. Durch den Aufenthalt über zwei Tage konnten wir auch, da wir erst am zweiten Abend weiter nach Vernon gefahren sind, zwei tolle Sonnenuntergänge erleben, Schon am ersten Abend stand der ganze Himmel in Flammen.
Aber auch der zweite Abend zauberte ein wunderbares Wolken- und Farbenspiel an den Himmel
Am späteren Abend mussten wir dann Abschied nehmen von Rouen, es ging weite auf die nächste Etappe nach Vernon
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