Nach Nienhagen war es dann endlich soweit, die Reise ging weiter nach Rügen. 
Ich hatte allerdings mittlerweile die Nase voll vom Suchen nach geeigneten Campingplätzen, ich musste einfach zuviel Zeit investieren, um einen Platz zu finden, deshalb habe ich mich entschieden, auf Rügen nur zwei Campingplätze zu suchen, beide schon fest zu buchen und den Rest der Zeit dann ohne eine weiter Suche eincah nur zu genießen. Einer davon war der Regenbogen Campingplatz Suhrendorf auf der Insel Ummanz. Ja, ich weiß, wir wollten nach Rügen, aber Ummanz ist ja quasi Rügen, sie ist durch eine Brücke mit Rügen verbunden und ist auch sehr schön.  
Noch eine kurze Anmerkung zu dem Campingplatz. Ich bin an der Ostsee insgesamt auf drei Campingplätze der Kette Regenbogen gewesen und kann sie nur empfehlen. Die Plätze waren durchweg sauber und waren gut ausgestattet. Was mir am besten gefallen hat, es war problemlos auf der jeweiligen Webseite zu buchen, man konnte auswählen, wann und welche Stellplatzkategorie man buchen wollte und hat direkt gesehen, ob und was frei ist, wieviel es kostet. Das kann man leider nicht von allen Campingplätzen sagen, manchmal war es schon schwierig, überhaupt jemand ans Telefon zu bekommen. Nachdem ich wirklich manchmal mehrere Stunden versuche habe, etwas zu buchen, habe ich den Komfort mit den Buchungsseite genossen und mich dann doch für die einfachere Variante entschieden und den Mehrpreis auf mich genommen. 
Die Regenbogenkette ist etwas teurer als andere Campingplätze, ich habe pro Nacht zwischen 20.- und 25.- Euro gezahlt, der Platz an der Nordsee bei Hedwigenkoog hat mich 15 .- Euro pro Nacht gekostet. Er hatte auch alles, was man benötigte, aber der Komfort bei Regenbogen war einfach besser. 
Aber genug davon, wir sind dann nach dem Besuch des Geisterwaldes in Nienhagen nach Suhrendorf gefahren und dort dann vor dem Sonnenuntergang angekommen. Wir konnten noch was essen und haben uns dann aufgemacht, den Strand zu erkunden und -natürlich- den Sonnenuntergang zu fotografieren. 
Und der war gigantisch. Der Strand bei Suhrendorf war nicht unbedingt ein Badestrand, es waren bewachsene Dünen, wenig Sand, viel Schilfgras und etwas bewaldet. Aber dafür gab es auch unterschiedliche Wasserzonen, teilweise sehr ruhig, fast ohne Wellen, was ich natürlich gut als Spiegelung nutzen konnte. Dazu einer der farbenpächtigsten Sonnenuntergänge des Urlaubs. Es sah zuerst gar nicht so danach aus, aber als die Sonne am Horizont unterging, gab es ein Farbenspiel, das man als Fotograf immer sucht. Verbunden mit dem ruhigen, spiegelnden Wasser einfach ein Traum. 
Man konnte noch lange, nachdem die Sonne untergegangen war, das Meer und die Sicht genießen. Irgendwann wurde es dann doch zu dunkel und wir sind zurück ins Wohnmobil gegangen und haben uns auf den nächsten Tag vorbereitet. 
Für den nächsten Tag haben wir Stralsund auf der Liste gehabt. Das Wetter zeigte sich wieder von der schönen Seite, so dass dem nichts im Weg stand. Wir sind mit dem Wohnmobil auf einen Parkplatz neben einem Discounter gefahren. Ja, wir haben dort auch eingekauft, haben nur die Parkdauer etwas verlängert und sind mit den Fahrrädern dann nach Stralsund reingefahren. Es war mit dem Fahrrad noch ca. zwei Kilometer ins Zentrum von Stralsund, das war gut machbar. 
In Stralsund gibt es neben anderen kleineren, drei große Kirchen, die Kirche St. Jacobi, die Nikolaikirche und die Marienkirche. Alle drei imposante Bauwerke, so dass man sich fragt, wer denn hier wen übertrumpfen wollte. 
Sie waren in relativ enger Nachbarschaft, so dass wir uns vorgenommen haben, alle anzuschauen. 

Die erste, die Marienkirche, ist auch gleich die Größte der drei Kirchen. Mit einem Turm, der auf 90 Meter Höhe bestiegen werden kann, bietet sie natürlich einen wunderschönen Blick über die Stadt. Der Turmaufstieg war abenteuerlich, es geht erst einmal über ein Wendeltreppe auf ca. die Hälfte der Höhe, dann über ein Dachgebälk und Holzleitern vorbei an den drei Glocken. Die Holzleitern waren für mich schon eine Herausforderung, ich bin ja fast immer mit Fotorucksack unterwegs. Teilweise gingen die Hühnerleitern so eng und steil an dem Dachgebälk vorbei, dass ich mit dem Rucksack hängengeblieben bin. 
Die zweite Kirche, die Nikolaikirche, ist direkt am alten Markt gelegen, der heute von mehreren Restaurants umgeben ist und zum Verweilen einlädt. Die Kirche ist die älteste der drei Kirchen und beinhaltet sehenswerte Kulturschätze, unter anderem eine astronomische Uhr. Trotz Anleitung, wie die Uhr zu lesen ist, konnte ich die Funktionsweise nur annähernd verstehen, umso mehr der Respekt vor den Baumeistern, dass eine solche Uhr überhaupt gebaut werden konnte. 
Nach der Besichtigung der Nikolaikirche haben wir am alten Markt erst einmal etwas gegessen, Kultur macht hungrig (und durstig). Es tat einfach gut, an dem Platz zu sitzen, etwas gutes zu essen, sich wieder zu erholen und einfach nur die Zeit zu genießen. 

Danach wollten wir die dritte Kirche, die St. Jacobi besichtigen, die war aber zu dem Zeitpunkt nicht zu besichtigen. Da hätten wir an einem anderen Tag kommen müssen. Stattdessen sind wir dann an den Hafen gefahren, denn da lag die "Gorch Fock I", das Segelschulschiff der deutschen Wehrmacht. Sie wurde 1945 versenkt, von den Russen geborgen und in der Ukraine in Betrieb genommen, die sie nach dem Fall der Sowjetunion auch übernimmt. Nach mehreren Wirren kommt sie letztendlich 2004 nach Stralsund, wo sie jetzt als Museum dient und sukzessive restauriert wird.  
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